Wie unterscheiden sich Alzheimer und Demenz? Weshalb nehmen Demenzerkrankungen zu? Kann ich vorbeugen?
Mit Demenz werden wir wahrscheinlich alle einmal konfrontiert: Sei es, weil in unserem Umfeld jemand an Demenz erkrankt, oder weil wir selbst betroffen sind. Der Grund: Demenzerkrankungen nehmen zu. Aktuell sind rund 150'000 Menschen in der Schweiz betroffen, nach Schätzungen der Fachgesellschaft Alzheimer Schweiz werden es im Jahr 2050 bereits über 300'000 sein.
Vorbeugen und sich informieren sind deshalb besonders wichtig. Wir geben Ihnen einen Überblick der wichtigsten Informationen rund um Demenzerkrankungen.
Was ist Demenz?
Unter dem Oberbegriff "Demenz" werden verschiedene Gehirnerkrankungen zusammengefasst. Sie haben gemeinsam, dass die Gehirnleistung kontinuierlich zurückgeht. Mit dem Verlust der kognitiven Fähigkeiten nimmt die Selbständigkeit ab.
Es sind etwa 50 verschiedene Demenzformen bekannt, die sich im Verlauf, den Ursachen und in der Behandlung unterscheiden. Darunter sind auch Mischformen. Bei manchen Betroffenen ist eine andere Krankheit der Auslöser von Demenz-Symptomen.
Demenzerkrankungen verlaufen in Phasen: Mit einer leichten Demenz können die meisten selbständig oder mit Unterstützung ihr gewohntes Leben weiterführen. Menschen mit einer weit fortgeschrittenen Demenz sind dagegen auf spezielle Betreuung angewiesen.
Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?
Im alltäglichen Sprachgebrauch werden Alzheimer und Demenz manchmal als Synonyme gebraucht. Zutreffend ist, dass die Alzheimerkrankheit die häufigste Form der Demenz ist. Sie macht etwa 60 Prozent der Fälle aus. Andere Formen sind beispielsweise vaskuläre Demenz und frontotemporale Demenz. Die vaskuläre Demenz, die etwa 20 Prozent der Fälle umfasst, wird durch eine Erkrankung oder Schädigung der Blutgefässe im Gehirn verursacht.
Die Alzheimer-Demenz zählt zu den neurodegenerativen Krankheiten. Die Nervenzellen im Gehirn sterben nach und nach ab. Dieser Prozess lässt sich nicht umkehren. Deshalb ist Alzheimer nicht heilbar. Medikamente und Therapien können allerdings die Lebensqualität der Erkrankten positiv beeinflussen. Welche Ursachen hat die Alzheimerdemenz? Diese Frage kann die Forschung noch nicht abschliessend beantworten.
Menschen mit Demenz nach Alter und Geschlecht
Diese Anzeichen können auf eine Demenz hindeuten
Vergesslichkeit ist das bekannteste Symptom für Demenz, aber nicht das einzige. Wenn Sie etwas vergesslich geworden sind, müssen Sie sich daher nicht gleich Sorgen machen. Typisch für eine Demenzerkrankung ist eine Kombination von mehreren Symptomen. Sprechen Sie mit einer medizinischen oder nichtmedizinischen Fachperson. Ärztlicher Rat ist angezeigt, wenn einige Anzeichen zusammen auftreten, zum Beispiel:
- Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis
- Mühe bei alltäglichen Aufgaben
- Verlust der Orientierung
- Ungewöhnliches Verhalten
- Hilflosigkeit bei Unvorhergesehenem
- Sprachliche Probleme
- Antriebslosigkeit und Rückzug
- Persönlichkeitsveränderung, Aggressivität
So reduzieren Sie das Risiko von Alzheimer und Demenz
Der grösste Risikofaktor für eine Demenzerkrankung ist das Alter. Nur 5 Prozent aller Demenzerkrankten sind jünger als 65 Jahre. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Das Alter und die genetische Veranlagung, die für etwa ein Prozent der Erkrankungen ausschlaggebend ist, kann man nicht beeinflussen, andere Faktoren hingegen schon.
Die gute Nachricht ist: Ein gesunder Lebensstil wirkt sich auch in Bezug auf Demenz positiv aus und kann insbesondere das Risiko, an einer gefässbedingten Demenz zu erkranken, reduzieren.
Fünf einfache Massnahmen, die Sie an die Hand nehmen können, um das Demenz-Risiko zu senken:
- Bewegen Sie sich so viel wie möglich
- Trainieren Sie Ihr Gehirn
- Pflegen Sie soziale Kontakte
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung
- Suchen Sie Unterstützung von einer Fachperson bei Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, starkem Übergewicht oder Bluthochdruck.
Zusammenfassend und Tipps
Das Thema Demenz ist vielschichtig. Da droht man rasch den Überblick zu verlieren. Wenn Sie folgende Tipps beherzigen, sind Sie auf gutem Weg:
- Eine frühe Diagnose gibt Gewissheit und mehr Lebensqualität. Therapien können den Verlauf von Demenzerkrankungen verlangsamen. Einige Krankheiten, die Demenz-Symptome auslösen, sind heilbar. Je früher sie erkannt und therapiert werden, desto besser sind die Prognosen.
- Ein gesunder Lebensstil ist die beste Vorsorge. Dazu zählt auch geistige Fitness, denn ein aktives Gehirn senkt das Risiko für Demenz.
- In den Quartierplus-Fachbeiträgen finden Sie aktuelle Informationen zu Gesundheitsthemen und praktische Tipps für ein aktives Leben im Alter.